Mit dem Bau der Feldherrnhalle am Odeonsplatz, in unmittelbarer Nachbarschaft der Residenz, wollte König Ludwig I. der bayerischen Armee und ihren siegreichen Feldherrn ein Denkmal setzen.
Die Feldherrnhalle wurde im Auftrag König Ludwigs I. von Bayern nach Entwürfen des Architekten Friedrich von Gärtner in den Jahren 1841 bis 1844 errichtet. Bis 1817/18 stand an ihrer Stelle das sog. Schwabinger Tor, das erst im Zuge der Entfestigung Münchens abgerissen wurde. Die Feldherrnhalle sollte nach dem Willen des Königs als "point de vue" den südlichen Abschluss der neu angelegten Ludwigstraße bilden, die von München in Richtung Schwabing bis zum "Siegestor" führte. Architektonisches Vorbild für die Feldherrnhalle am neu geschaffenen Odeonsplatz war die mittelalterliche "Loggia dei Lanzi" (1376-1381) in Florenz, die Ludwig I. auf seiner Italienreise besonders beeindruckt hatte.
"Zum Ruhme der bayerischen Armee"
Die unter den seitlichen Rundbogen aufgestellten Bronzestandbilder der Feldherrn Johann Tserclaes Graf von Tilly (1559-1632) aus dem Dreißigjährigen Krieg und Carl Philipp Fürst Wrede (1767-1838) aus der Zeit der Napoleonischen Kriege wurden nach Entwürfen des Bildhauers Ludwig von Schwanthaler geschaffen. Für den Guss wurden erbeutete Kanonen eingeschmolzen. Während die königlichen Wappen an den Bogenarkaden der Halle noch an König Ludwig I. erinnern, ließ erst dessen Sohn, Prinzregent Luitpold im Jahr 1892 das "Armeedenkmal" in der Mitte der Halle aufstellen. Diese von Ferdinand von Miller gegossene monumentale Bronzegruppe erinnert an die Teilnahme des bayerischen Heeres am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Die beiden Löwen aus Laser Marmor, die den Treppenaufgang flankieren, schuf Wilhelm Ruemann 1905.
Kultstätte nationalsozialistischer Propaganda
Die Feldherrnhalle war Bühne und Kulisse für monarchische, nationale und militärische Kundgebungen. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde sie zu einem Kultort der "Bewegung", denn am 9. November 1923 war hier ein Zug von Putschisten, unter ihnen Adolf Hitler, auf dem Weg zum Kriegsministerium von der Landpolizei aufgehalten worden. Bei der nachfolgenden Schießerei hatte es auf beiden Seiten Tote und Verletzte gegeben. Ein 1933 in der Feldherrnhalle nach Entwurf von Paul Ludwig Troost errichtetes Mahnmal sollte ebenso an die Toten erinnern, wie die an diesem Ort alljährlich inszenierten "Feiern". 1945 wurde das Mahnmal entfernt. Heute erinnert eine kleine Bronzetafel vor der Halle an die vier beim Putsch 1923 getöteten Landpolizisten.