Die Gemeinde Rinchnach in ihrer heutigen Struktur entstand im Jahr 1972 durch die Zusammenlegung mit den ehemals selbstständigen Gemeinden Ellerbach und Kasberg als Großgemeinde mit 3.300 Einwohnern. Der Ort führt seine Gründung auf den Reichsgrafen Gunther zurück, der im Jahre 1011, nachdem er das Schwert mit der Mönchskutte vertauscht hatte, die Wildnis des Nordwaldes zu roden begann. Gunther der Eremit, gründete an dem Bach Rinchnach ein kleines Kloster und erbaute eine Kirche, die Bischof Berengar von Passau 1019 weihte. Von Rinchnach aus erfolgte die Besiedlung der gesamten Umgebung, da Kaiser Konrad II. mit Urkunde vom 01. Januar 1029 dem Kloster ein größeres Gebiet schenkte. Im Jahr 1040 überließ König Heinrich III, die Gründung Gunthers dem Kloster Niederalteich, Rinchnach wurde Benediktinerprobstei. Bis zur Säkularisation im Jahre 1803, die zur Auflösung der Probstei führte, war die wechselvolle Geschichte des Ortes vom Klosterleben geprägt. Die Rinchnacher ehren das Andenken an den großen Heiligen des Bayerischen Waldes alljährlich in der letzten Juniwoche mit dem traditionellen St.-Gunther-Fest. Die das Bild beherrschende Klosterkirche gilt als eine der schönsten Barockkirchen des Bayerischen Waldes – ein Juwel spätbarocker Baukunst. Sie wurde 1728 unter dem bekannten Münchner Baumeister Johann Michael Fischer erbaut. Auch ein spätmittelalterlicher Kreuzgang ist im ehemaligen Klostergebäude noch erhalten geblieben. Um dieses herrliche Bauwerk auch der Nachwelt zu erhalten, wurde 1990 mit umfangreichen Restaurierungsarbeiten begonnen. Nach Abschluss dieser Generalinstandsetzung ist die Kirche heute das Prunkstück und der Stolz des Ortes.